Schalksmühle, 16. Dezember 2016: Es war ein Pokalfinale, wie es dramatischer kaum hätte sein können. Am Ende feierte die Jugend im Generationenduell einen Sieg über die Erfahrung: Die zweite Pokalmannschaft des MS Halver-Schalksmühle holte sich durch einen 2,5:1,5-Erfolg gegen die eigene Drittvertretung am Freitagabend den Viererpokal des Schachbezirks Sauerland und darf den Bezirk nun im neuen Jahr beim NRW-Viererpokal vertreten. Es ist wohl ein Novum im Schachbezirk Sauerland, dass ein reines Jugendteam den Pokalsieg feiern durfte. Wobei es nicht nur ein vereinsinternes, sondern auch teaminternes Finale war: Im Endspiel saßen sich an den ersten drei Brettern jeweils Teamkollegen aus der MSHS-Verbandsliga-Vertretung gegenüber, am vierten Brett zwei Leistungsträger der Bezirksliga-Zweitvertretung. Die vier Jugendlichen spielen dabei auch allesamt für den MSHS in der Jugend-Bundesliga West.
Am Spitzenbrett hatte Lukas von Bargen für den Nachwuchs gegen den Kapitän der dritten Pokalmannschaft, Volker Schmidt, Weiß. Man einigte sich relativ zeitig auf ein Remis - ebenso wie am dritten Brett, an dem Thomas Maczkowiak für die „Älteren“ gegen Tobias Dröttboom den Anzugsvorteil hatte. So stand es frühzeitig 1:1, die beiden Partien an Brett zwei und vier mussten die Entscheidung bringen, wobei es im Falle zweier weiterer Unentschieden auch ein Blitzstechen hätte geben können. So weit allerdings kam es nicht.
Am zweiten Brett hatte Helmut Hermaneck (MSHS III) gegen U16-Youngster Alex Browning Weiß. Es war ein ungemein umkämpftes Spiel mit lange unklarer Stellung. Im Mittelspiel drückte Alex Browning seinen Gegner in die Defensive, doch Hermaneck verteidigte sich letztlich umsichtig und führte die Partie so auch hier im Springerendspiel zum Remis.
So fiel die Entscheidung im Bezirksliga-Duell zwischen Altmeister Vladimir Dolgopolyj und U18-Youngster Julian Kroo. Der Mann aus Omsk ging deutlich komfortabler aus der Eröffnung hervor und suchte mit Schwarz seine Chance, aus Sieg zu spielen. Im Mittelspiel erlaubte er sich zwar eine Ungenauigkeit, doch mit einem Qualitätsopfer spielte Dolgopolyj weiter mutig auf Sieg, drang mit seinem König in die gegnerische Stellung ein. Kroo allerdings ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und setzte nun seine beiden Türme entscheidend ein, stellte eine Mattdrohung auf, aus der es für seinen Gegner kein Entrinnen gab. Und damit drehte Julian Kroo nicht nur seine Partie, sondern den kompletten Mannschaftskampf und ließ das Jugendteam den Pokalsieg bejubeln.