Lüdenscheid, 17. Dezember 2016. Es war ein Finale, das es in sich hatte: Thomas Windfuhr von der SG Lüdenscheid hat sich den Einzelpokal im Schachbezirk Sauerland gesichert. Für Windfuhr war es der zehnte Erfolg im Einzelpokal des Bezirks: In den Spielzeiten 1992/93, 1994/95 (geteilt), 1995/96, 1997/98 (geteilt), 2001/02, 2002/03, 2005/06, 2007/08 und 2008/09 hatte der Lüdenscheider auch schon diesen Wettbewerb für sich entschieden. Für Walter Cordes war es nach den Final-Niederlagen gegen Vladimir Dolgopolyj (2012/13) und Helmut Hermaneck (2014/15) die dritte Final-Niederlage in Serie. Beide Spieler werden den Bezirk Sauerland im neuen Jahr im Einzelpokals des Verbandes vertreten, Windfuhr hat als Pokalsieger des Bezirks dabei in der 1. Runde ein Freilos.
Die Finalpartie in der Lüdenscheider Humboldt-Villa sah einen Spielverlauf, der einer Berg- und Talfahrt glich. Cordes hatte die weißen Figuren und musste sich mit der Französischen Verteidigung Windfuhrs auseinandersetzen. Das gelang ihm ausgezeichnet. Nach einer Zeit hatte sich Cordes eine deutlich vorteilhafte Stellung erspielt und setzte ganz auf einen Mattangriff. Dabei allerdings unterliefen ihm einige Ungenauigkeiten, nach denen Windfuhr immer wieder seine Haut zu retten wusste. Selbst im Turm-Endspiel hatte Cordes noch alle Vorteile auf seiner Seite, doch Windfuhr verteidigte sich kreativ und hatte Glück, dass Cordes nicht immer die besten Züge fand und die Partie schließlich noch verdarb.
Dramatisch war schließlich auch der Schlussakkord: Als Windfuhr auf dem Brett schließlich mit König und Turm gegen einen Springer und den König von Cordes spielte, hatte Cordes noch 20 Minuten auf der Uhr, Windfuhr nurmehr weniger als eine Minute. Dann aber fiel Cordes Springer, und wenige Züge vor dem drohenden Matt gab der Bezirksspielleiter auf. "Ich habe heute Glück gehabt", bekannte Thomas Windfuhr nach dem fünfeinhalb Stunden dauernden Kampf. Einem Endspiel, das ein würdiger Abschluss des Wettbewerbs war.