Schalksmühle , 12. Januar 2018: Der Kampf um den Titel des Einzelmeisters im Schachbezirk Sauerland ist vor der 5. und letzten Runde am 16. Februar in Plettenberg völlig offen. Nach vier Runden führt ein Trio mit 3,5 Zählern das Feld gleichauf liegend an. Der Blick auf die Buchholz-Zahlen gibt auch keine Anhaltspunkte, denn die spielen bei Punktgleichheit keine Rolle - kommen Spieler gleichauf ins Ziel, gibt es eine Verlängerung in Form eines Stechens.
Die Spitzenpartie endete am Freitagabend in Schalksmühle mit einem Remis. Ein schnelles Remis war es nicht, im Gegenteil: Fast fünf Stunden kämpften Frank Wichmann (Plettenberg) und Helmut Hermaneck (Lüdenscheid), die beide bislang makellos durchs Turnier gekommen waren, bei wechselnden Vorteilen um den ganzen Punkt. Am Ende bekam jeder einen halben - das war nach so mancher ausgelassenen Chance auch gerecht. Zuletzt patzte Hermaneck im Endspiel mit einem Mehrbauern einfach seinen Springer weg, doch auch mit Minusfigur hielt er die Partie remis.
Lachender Dritter war Walter Cordes. Der Bezirksspielleiter aus Neuenrade siegte in der längsten Partie des Abends gegen Thomas Windfuhr. 0.50 Uhr zeigte die Uhr, als die Entscheidung gefallen war und Cordes damit zu Wichmann und Hermaneck (alle 3,5) aufgeschlossen hatte. Dabei lachte Cordes lange nicht. Nach einem Figurenopfer von Windfuhr war er arg in Bedrängnis, doch weil der Angriff des Lüdenscheiders letztlich keine Früchte trug, behielt Cordes einfach einen Materialvorteil übrig und nutzte diesen zäh zum Siegpunkt.
Außenseiterchancen im Titelkampf hat noch Marek Maniocha (3,0). Der Routinier aus Plettenberg stand am Freitagabend gegen Christian Midderhoff (Neuenrade) mit einem Minusbauern nicht gut, doch er spielte gut weiter, während Midderhoff die Partie mit dem Irrglauben, die Stellung durch einen Damentausch vereinfachen zu können, verdarb. Maniocha trifft in der 5. Runde im Vereinsduell mit Schwarz auf Wichmann. Gewänne Maniocha und gäbe es zudem zwischen Hermaneck und Cordes im Spitzenspiel ein Remis, dann könnte auch Maniocha auf den Zug in ein Stechen aufspringen. Auf jeden Fall verspricht das Finale jede Menge Spannung. Gut so!
4. Runde, Ergebnisse: Frank Wichmann (Plettenberg) - Helmut Hermaneck (Lüdenscheid), Walter Cordes (Neuenrade) - Thomas Windfuhr (Lüdenscheid), Marek Maniocha (Plettenberg) - Christian Midderhoff (Neuenrade) 1:0, Gerhard Raatz (MSHS) - Peter Kernchen (MSHS) 0:1, Horst Radczewill (MSHS) - Peter Ruda (Neuenrade) 0:1, Lothar Mirus (MSHS) - Dirk Radke (Altena) remis, Alfred Seifert (Altena) - Viktor Wolf (Plettenberg) 0:1, Ingrid Hermaneck (MSHS) - Nora Jansen (Plettenberg) 1:0, Miroslav Skapski (Plettenberg) - Norbert Walter (Altena) 0:1, Wolfgang Liebelt (Altena) - Ekkehard Arnoldi (Plettenberg) 0:1
5. Runde, 16. Februar in Plettenberg: H. Hermaneck (3,5) - Cordes (3,5); Wichmann (3,5) - Maniocha (3,0); Kernchen (2,5) - Midderhoff (2,5); Ruda (2,5) - I. Hermaneck (2,0), Windfuhr (2,0) - Mirus (2,0); Wolf (2,0) - Walter (2,0); Radke (2,0) - Radczewill (1,5); Arnoldi (1,0) - Raatz (1,5); Jansen (1,0) - Seifert (1,0); Skapski (1,0) - Liebelt (0,0)