Schalksmühle, 07. Juli 2018: Zum ersten Mal seit mehr als 40 Jahren tagte am Samstag in Schalksmühle der Spiel-Ausschuss des Schachbezirks Sauerland und wurde sportgerichtlich aktiv. Unter dem Vorsitz des Bezirksvorsitzenden Lothar Mirus (MS Halver-Schalksmühle) gab der Ausschuss dem Protest des TSV Dahl gegen die Wertung des Relegationsspiels gegen die SF Attendorn II um den letzten freien Platz in der Bezirksliga Sauerland statt. Der TSV Dahl steigt damit in die Bezirksliga auf, die SF Attendorn II steigen in die Bezirksklasse ab.
Zum Hintergrund: Weil es keinen Absteiger aus den Verbandsklassen gegeben hatte, durften die SF Attendorn II (Letzter der Bezirksliga) und der TSV Dahl (Vizemeister der Bezirksklasse) einen Bezirksliga-Platz ausspielen. Die Dahler siegten 3,5:2,5, doch der Bezirksspielleiter Walter Cordes (Neuenrade) wertete den Kampf 6:0 für Attendorn II, weil die Dahler mit Arnim Krause das Spitzenbrett der 2. Mannschaft eingesetzt hatten. Die spielte wie die 1. Mannschaft des TSV in der Bezirksklasse. Cordes sah deshalb Krause als nicht spielberechtigt an. Die Dahler legten dagegen Protest ein.
Der Ausschuss entschied zugunsten Dahls. Die Begründung: Zum einen gibt es ein Grundsatzurteil des Bundesspiel-Ausschusses: „Spielen mehrere Mannschaften eines Vereins in der gleichen Klasse und gehört zu diesen auch die unterste Mannschaft, gelten alle Mannschaften, die der Verein in dieser Klasse unterhält, als unterste Mannschaft.“ In diesem Kontext sah der Ausschus es als erwiesen an, dass 1. und 2. Mannschaft des TSV als ein Team zu behandeln sind.
Zum anderen kam der Ausschuss zum Schluss, dass es sich beim Relegationskampf um kein Spiel handeln kann, das der Bezirksklassen-Saison zugerechnet werden kann, weil die Bedingungen andere sind. In der Bezirksklasse trat Dahl zu fünft an, in der Relegation zu sechst.
Gegen das Urteil ist für die SF Attendorn eine Berufung beim Schachverband möglich. Sie muss binnen zehn Tagen eingelegt werden. In diesem Fall würde noch einmal neu verhandelt.