Südwestfalen, 21. Juni 2020: Es war eine Premiere, die dem Spielleiter viel Freude machte: Weil die Südwestfalen-Meisterschaft im Schnellschach aufgrund der Corona-Beschränkungen nicht in einem Schachheim ausgetragen werden konnte, fanden Titelkämpfe alternativ als Online-Format statt. Den Sieg feierte FIDE-Meister Alex Browning von der SvG Plettenberg vor seiner Zwillingsschwester Rebecca Browning (MS Halver-Schalksmühle) und dem jungen Arnsberger Niklas Werthmann (Ruhrspringer).
„Mit 32 Teilnehmern sind wir hochzufrieden“, stellte Spielleiter Kai Lück fest, der direkt nach dem Turnier und einem Austausch mit dem Verbands-Vorsitzenden Daniel Mohr (Weidenau) eine Neuauflage im Jahr 2021 in Aussicht stellte, „im Schnellschach ist es kein Qualifikationsturnier für eine höhere Ebene – da könnte man das Turnier auch ganz im Internet spielen. Dann können viel mehr Spieler teilnehmen, man benötigt keinen Ausrichter. Aber es natürlich auch eine Möglichkeit, so etwas zusätzlich anzubieten.“
Lück stellt zudem für den Herbst in Aussicht, die Verbands-Mannschafts-Meisterschaft im Blitzschach ebenfalls auf dem Schachportal lichess.org nachzuholen. „Dann könnte man ähnlich wie in der Quarantäne-Liga als Verein eine Mannschaft melden und vier Spieler kämen in die Wertung“, sagt Lück, „man müsste auch keine Beschränkung bei den Teilnehmern vornehmen.“ Der Teamblitz hatte eigentlich am 15. März in Kierspe stattfinden sollen, war das erste Turnier, das der Corona-Pandemie zum Opfer fiel.
Bei der Südwestfälischen Schnellschach-Meisterschaft im Online-Format sah es lange nach einer faustdicken Überraschung aus am Sonntag. Rebecca Browning feierte zum Auftakt neun Siege in Folge, meistens im Schnellmodus mit halber Bedenkzeit (ein Zusatzpunkt) – sie besiegte u.a. auch ihren Bruder Alex im ersten Duell des Nachmittags. Noch eine halbe Stunde vor dem Ende der 150 Minuten Spielzeit lag sie mit sattem Vorsprung vorne.
Das Finale aber gehörte Alex Browning, der nicht nur gegen seine Schwester Revanche nahm, sonnder nun eine tolle Serie startete und am Ende mit 53 Punkten vor seiner Schwester (47) und Werthmann (37) gewann. Auf den weiteren Plätzen folgten Michael Meinhardt (Weidenau, 37), Michael Bornemann (Hagen-Wetter, 34), Daniel Mohr (Weidenau, 29), Gerd Meinecke (Iserlohn, 29), Rahim Rahimi (Hellertal, 28), Sven Müller (Hellertal, 26) und Ludwig Blab (Bergneustadt, 24). Aus dem Bezirk Sauerland schaffte es Ingrid Hermaneck (MSHS) auf Rang 19, Lothar Mirus (MSHS) auf Rang 25, Helmut Hermaneck (Lüdenscheid) auf Rang 28, Ekkehard Arnoldi (Plettenberg) auf Rang 29 und Walter Cordes (Neuenrade) auf Rang 30.