Neuenrade, 04. Januar 2014: Die Entscheidung fiel in der Zeitnotphase, und sie fiel für den DWZ-Favoriten: Das Team des MS Halver-Schalksmühle gewann am Samstag in Neuenrade die 60. Auflage des Sauerlandpokals im Schachbezirk Sauerland. Am Ende wiesen die Schachspieler aus Halver und Schalksmühle mit 4,0 Zählern einen halben Punkt Vorsprung vor Titelverteidiger und Gastgeber SF Neuenrade auf und durften so den Pokal mit nach Hause nehmen.
Fünf Mannschaften nahmen zum runden Geburtstag des Wettbewerbs in der Hönnestadt teil. Vor allem das Kommen des Teams aus Altena war erfreulich. Dafür fehlte mit der SG Lüdenscheid einer der großen Vereine des Bezirks. Die Plettenberger als klassenhöchster Klub hatten nominell kein so starkes Quintett mit nach Neuenrade gebracht. Und so verabschiedeten sie sich nach der frühen und überraschenden Niederlage von Frank Wichmann gegen Attendorns Jens Klöckener bald aus dem Pokalrennen.
Der MSHS hielt sich zunächst durch erwartete Siege von Volker Schmidt (gegen Altenas Seifert), Thomas Maczkowiak (gegen Altenas Radke) und Wolfram Tesche (gegen Miroslav Skapski aus Plettenberg, der in Zeitnot ein mögliches Remis durch Dauerschach verpasste) noch schadloser als die SF Neuenrade, für die Christian Midderhoff (kampflos), Walter Cordes (gegen Attendorns Dahlmann) und Hans-Peter Schulze mit einem Remis gegen Altenas Altmeister Löschner 2,5 von möglichen drei Punkten einsammelten. Und auch die Attendorner hatten mit einer 2:1-Bilanz noch alle Chancen, als nurmehr vier Partien liefen.
Gorzinski holt entscheidenden Punkt
Rainer Bialas hatte für die Neuenrader gegen MSHS-Akteur Ralph Kämper zwar zunächst zwei Bauern weniger gehabt, dann aber eine Figur gewonnen und stand auf Gewinn. Die Partie zwischen Oliver Pfeiffer (Attendorn) und Dariusz Gorzinski (MSHS) war ein zähes Doppelturm-Endspiel mit jeweils einer zusätzlichen Figur. Eine Partie mit hoher Remis-Wahrscheinlichkeit. Gregor Springob (Attendorn) hatte gegen Plettenbergs Youngster Eric Wortmann eine vorteilhafte Stellung erreicht. Dimitrios Lanaras (Neuenrade) kämpfte zudem gegen Plettenbergs Marek Maniocha in schlechterer Stellung mit weniger Zeit. Im Falle von Siegen von Springob, Maniocha und Bialas sowie einem Remis in der dritten Partie wären sowohl Attendorn als auch Neuenrade und der MSHS mit 3,5 Punkten über die Ziellinie gegangen. So drohte gar ein Dreier-Stechen.
Doch es kam anders: Bialas gewann zwar nach zähem Kampf, Springob aber kam gegen Wortmann nicht über ein Remis hinaus. Gorzinski zudem knetete seine Stellung so lange, bis er in Zeitnot des Gegners erst die Qualität und dann die Partie gewann. Damit hatte der MSHS 4,0 Zähler. Im Falle eines Remis von Lanaras gegen Maniocha drohte weiter ein Stechen. Der Plettenberger aber münzte seine Vorteile in einen Sieg um, schob sein Team somit noch auf den geteilten dritten Platz vor und machte den MSHS zum Pokalsieger.
Die einzelnen Partien: Marc Schulze (SvG Plettenberg) – Norbert Walter (Turm Altena) 1:0; Tim Rüsche (SF Attendorn) – Ulrich Braselmann (Turm Altena) 1:0; Oliver Pfeiffer (SF Attendorn) – Dariusz Gorzinski (MSHS) 0:1; Rainer Bialas (SF Neuenrade) – Ralph Kämper (MSHS) 1:0; Dimitrios Lanaras (SF Neuenrade) – Marek Maniocha (SvG Plettenberg) 0:1; Eric Wortmann (SvG Plettenberg) – Gregor Springob (SF Attendorn) remis; Thomas Maczkowiak (MSHS) – Dirk Radke (Turm Altena) 1:0; Bernd Dahlmann (SF Attendorn) – Walter Cordes (SF Neuenrade) 0:1; Wolfram Tesche (MSHS) – Miroslav Skapski (SvG Plettenberg) 1:0; Frank Wichmann (SvG Plettenberg) – Jens Klöckener (SF Attendorn) 0:1; Alfred Seifert (Turm Altena) – Volker Schmidt (MSHS) 0:1; Manfred Löschner (Turm Altena) – Hans-Peter Schulze (SF Neuenrade) remis; ohne Gegner: Christian Midderhoff (SF Neuenrade)
Der Team-Endstand: 1. MSHS 4,0 Punkte, 2. SF Neuenrade 3,5 Punkte, 3. SF Attendorn und SvG Plettenberg beide 2,5 Punkte; 5. VfB „Turm“ Altena 0,5 Punkte